L’alata Nemesi (Vendetta) punta il dito verso la nave di Teseo che ha appena abbandonato Arianna, in lacrime. Creative Commons.
Gottheit Nemesis
Die römische Göttin Nemesis galt in der antiken Mythologie als Göttin des „gerechten Zorns“ und wurde damit auch zur Rachegottheit.
Ihre Begleiterin ist die Göttin Aidos, die Scham. Die „Rachegottheit“ Nemesis bestraft vor allem die menschliche Selbstüberschätzung und die Missachtung von Themis, dem göttlichen Recht und der Sittlichkeit. Sie ist in unserer heutigen Anwendung bezeichnet in der Regel eine ausgleichende, vergeltende Gerechtigkeit oder einen ewigen Gegenspieler.
Auch im Hofgarten Münchens gibt es einen Tempel zu Ehren der Diana. Via wikimedia commons by Rufus46 (Creative Commons).
Alle durften die römische Göttin Diana ehren
Die prähistorischen Wurzeln teilt die römische Göttin Diana mit der griechischen Göttin Artemis. Beider Ursprung der Gottheiten liegt in der neolithischen Epoche der Jäger und Sammler.
Beide Göttinnen wachten über die zu jener Zeit festen Regeln für die Schlachtung erlegter Tiere. Eine Tötung eines Tieres außerhalb des antiken Ritus bestrafte die römische Göttin Diana umgehend. Als echter Jäger, sorgte sie zudem für die Nachhaltigkeit im Tierbestand. So kam Diana zu ihrem Ruf als Geburtsgöttin bei den Menschen.
Iuventas auf As des Marcus Aurelius‘, Rückseite; by Hermann Junghans via wikicommons (gnu free).
Die römische Gottheit Iuventas
Iuventas (auch Iuventus für „Jugend“, später und eher selten auch Iuventa oder Juventus) war bei den Römern die Göttin der männlichen Jugend.
Sobald der römische Jüngling das Knabengewand gegen die männliche Toga tauschte, ging er zum Heiligtum der römischen Iuventas auf dem Kapitol und opferte der Gottheit feierlich ein Geldstück.
Ein weiterer Tempel der Göttin Iuventas befand sich in der Stadt Rom beim Circus Maximus. Die römische Iuventas wurde mit der griechischen Göttin Hebe gleichgesetzt. In der Darstellung ist die Iuventas eine Jungfrau mit einer Opferschale, die Weihrauch auf einen Dreifuß streut.
Detail einer Skulptur mit dem Namen „Ackerbau“ (Wien), by PictureObelix via wikimedia commons.
Römische Göttin Ceres
Relativ früh erhielt der Tempel der römischen Erdgöttin Ceres einen eigenen Priester. Der Tempel war der sakrale Mittelpunkt der römischen Plebs und der Tempel der Ceres hatte zudem Asylrecht.
Im Tempel befand sich außerdem ein Archiv und beherbergte die Kasse. Von diesem sakralen Ort ging die secessiones von 494 v. Chr. und 450/449 v. Chr. aus. Es war der Auszug der Plebejer auf den Mons Sacer, mit welchen die Plebejer die Patrizier bezwangen und das Plebiszit einführten – eine Abstimmung des Wahlvolkes über ein Sachfrage. Die Volkstribunen waren gegenüber der Ceres zur Gesetzeseinhaltung verpflichtet.
Roma, museo dell’Ara Pacis, piano terreno. Calco di rilievo romano della dea Roma, da Cartagine, conservato al Louvre. Foto di Giovanni Dall’Orto, 30 marzo 2008. Via wikicommons.
Kult der Dea Roma
Der Kult um die Personifikation der römischen Dea Roma erhielt mit den Duodecimviri Urbis Romae ein eigenes Priesterkollegium von zwölf Personen und zudem wurden ihr jährlich Spiele abgehalten!
Der Kult hielt sich in dieser Form bis in die Spätantike. Erst mit der Gründung Konstantinopels verblasste der Kult um die Dea Roma allmählich. In der Vorstellung ihrer Verehrer hatte die Dea Roma zwei unterschiedliche Versionen. Die erste war ein Amazonentyp. Wie die Diana erschien in dieser Variante die Dea Roma in einem kurzen Gewand in kriegerischer Aufmachung.
Königin der Hexen? By Andreas Praefcke; Creative Commons.
Antike Göttin Proserpina
Die Römer nahmen die griechische Göttin Proserpina (gr. Persephone oder Kore) als Gattin des Gottes der Unterwelt in ihr Pantheon auf. Persephone war die Tochter des Zeus und der Demeter.
Von Hades wurde sie geraubt und zur Herrin der Unterwelt ernannt. Die Sage überliefert, dass ihre Mutter sie sehr vermisste und auf die Suche nach ihr ging. Dadurch vernachlässigte Demeter, die Göttin der Landwirtschaft und der guten Ernte, ihre göttlichen Pflichten, sodass es auf der Erde zu Hunger und Dürre kam. Zeus schickte Hermes, um Persephone zu holen.
La Granja. Fuente de Minerva. Attribition share-alike: Miguel Hermoso Cuesta.
Römische Göttin Minerva
Der Ölbaum war das göttliche Geschenk der römischen Göttin Minerva an die Menschen. Die Schlange und Eule waren der Gottheit heilig. Insbesondere die Eule stand für die Weisheit der Göttin.
Bildnisse von der Minerva mit ihren Attributen sind seit frühester Zeit in großer Anzahl überliefert. Die klassische Darstellung der Göttin Minerva stellt sie als Kriegerin mit einem Brustpanzer dar, sowie mit Helm, Schild und Lanze.
Die Getreidegöttin Ceres wurde von den Römern verehrt. Via wikimedia commons by Enfo.
Patrizier und Plebejer in der Geschichte Roms
In der bewegten Geschichte Roms spiegelte das Verhältnis zwischen Klient und Patron die Teilung der römischen Gesellschaft in Patrizier und Plebejer wieder. Diese Aufteilung ging bis in die Anfänge der Römischen Republik und sogar früher noch zurück. Dem Senat gehörten Familienoberhäupter und andere angesehene Persönlichkeiten aus dem römischen Gemeinwesen an. Da diese Nachfahren der patres familias waren, hießen sie bei den Römern auch Patrizier.
Pompejanum, Statuette der römischen Göttin Venus; by Maulaff via wikimedia commons.
Römische Göttin Venus & griechische Gedanken
Gegen Ende der Römischen Republik wurde die Göttin Venus immer mehr zu einer Identifikationsfigur für das römische Volk.
Schon zu Zeiten des Sulla und Marius hatte die antike Venus durch die Aeneas-Sage als Stammmutter der Römer gegolten. Diese Sichtweise hatten die Römer in ihrem religiösen Verständnis allerdings von den Griechen übernommen. Durch die Eroberung des antiken Hellas war die Idee einer Venus Gentrix in das römische Gedankengut übergegangen.
Minerva als Siegerin über die Unwissenheit – via wikimedia commons by Jörg Wilhelm Schirmer.
Römische Feier zu Ehren der Göttin Minerva: Quinquatrus im März
Am 19. März feierten die Römer das römische Fest Quinquatrus. Dieses hatte schon in der Zeit vor dem caesarischen Kalender den Zusatz der Minerva. Alte Kalendernotizen bezeugen, dass die römische Göttin Minerva den Mars von diesem Tag verdrängte.
In erster Linie war es das Fest der Handwerker zu Ehren ihrer Schutzgöttin. Sie begingen das Fest traditionell am fünften Tag nach den Iden des März und hängten vier weitere Tage an, so dass die Feierlichkeiten bis zum 23. März andauerten. Ferien, wie wir sie heute haben, hatten römische Schulkinder nicht. An den Feiertagen zu Ehren der römischen Göttin Minerva jedoch machten die antiken Schüler und Lehrer eine Pause. Und an diesem Tag erhielten auch die Lehrenden ihren Lohn. Laut Ovid gab es noch viele weitere Berufsgruppen in der Antike, die die Quinquatrus feierten: Da waren zum Beispiel die Woll- und Flachsspinnerinnen, Weber, Walker, Wäscher, Färber, Schuster, Zimmerleute, Ärzte, Maler, Bildhauer, Toreuten (Künstler, die Metall ziselieren und treiben) sowie Dichter und Schauspieler.
Jetzt neu im Römershop: Büste des Kaisers Augustus.
Römische Libertas als politisches Instrument
Geradezu inflationär wurde der Begriff römische libertas in den politischen Konflikten der antiken Zeit genutzt.
Doch was geschah mit der libertas faktisch am Ende der Republik und am Beginn jener Epoche der Alleinherrschaft des Kaiser Augustus? Jener Kaiserzeit des Principats? Sollte das nach der Göttin der Freiheit benannte Konzept Bestand haben für den Alleinherrscher?
Concordia-Statue (1863) auf der Jubiläumssäule (1841), Schlossplatz, Stuttgart. Bildhauer Ludwig von Hofer. By Skrainka/wikimedia commons.
Die römische Göttin der Eintracht Concordia
Die römische Göttin Concordia stand für Eintracht und personifizierte die Einigkeit zwischen Familienmitgliedern und gemeinsamen Bewohnern eines Landstrichs. Obwohl die Göttin römischen Ursprungs ist, erhielt Concordia mit der griechischen Göttin Omonoia, ebenfalls für Eintracht und gleiche Gesinnung, eine späte Gleichsetzung.
Als Attribut hielt die römische Göttin ein Füllhorn, das auch andere Personifikationen, wie etwa Fortuna oder Pietas als Attribute trugen. Zudem trug Concordia manchmal einen caduceus, einen Flügelstab. Concordia im Sinne der Eintracht war schon früh ein geflügeltes Wort im politischen Diskurs und die ihr zu Ehren errichteten Tempel hatten einen politischen Hintergrund.
Während der römischen Königszeit war der König (rex) zudem der oberste Priester. In seiner Funktion als König übernahm er bestimmte römische Riten.
Während der römischen Republik wurde diese Macht getrennt und das Sakralkönigtum wurde auf ein eigenes Priesteramt übertragen. Diese galt fortan dem Sakralkönig (rex sacrorum) und die oberste Priesterschaft dem „Obersten Brückenbauer“ (pontifex maximus). Auch im Prinzipat blieb diese Trennung bestehen. Jedoch wurde die Personalunion zwischen dem Amt des pontifex maximus und des Kaisers (imperator caesar augustus) eingeführt. Die höheren Ämter im römischen Priestertum waren übrigens stark aristokratisch und entsprechend lediglich den Patriziern zugänglich.
Während des Zweiten Punischen Krieges ließ Quintus Fabius Maximus Verrucosus, genannt cuncator, der Zauderer, auf Befehl der Sibyllinischen Bücher 217 v. Chr. auf dem Kapitol den zweiten offiziellen Venustempel für die Liebesgöttin errichten.
Der Tag der Weihe ist nicht überliefert, doch die Nähe zum Iuppitertempel dürfte von großer Bedeutung sein. Der Tempelbau bestand aus zwei cellae, die durch einen Regenwasserkanal getrennt waren. Als Kultgenossin der römischen Göttin Venus Erucina (abgeleitet vom Berg Eryx, wo der erste Tempel ihr zu Ehren errichtet war) erschien zunächst Mens – die personifizierte Vernunft.
Ptolemaios II. bringt der Isis und ihrem Kind Hor-pa-chered im Beisein der Göttin Anuket Gaben dar. Relief Isis-Tempel; by Olaf Tausch via wikimedia commons.
Römischer Kult: Die ägyptische Gottheit Isis
Römischer Kult hat eine lange Geschichte und die ägyptische Göttin Isis hatte auch eine dunkle Seite: In der Sage stiehlt sie dem gealterten Gott Ra die Magie, um sich zur Herrscherin über die Welt aufzuschwingen. Das Symbol der Isis war der Sirius.
Als Kopfzierde trug sie in späterer Darstellung auch Kuhhörner mit einer Sonnenscheibe. Im Hellenismus wurde Isis auch mit dem Osiris-Mythos in Beziehung gebracht und somit Teil des Isis- und Osiris-Kults. Die ägyptischen Pharaonen befanden sich als Söhne der Isis und ihr Schoß wurde als königlicher Thron angesehen.
Die römische Göttin Minerva (gr. Athene und etrusk. Men(e)rva) ist altitalischen Ursprungs mit vermutlich etruskischem Hintergrund.
Minerva war als Göttin der Weisheit, der Stadt, der Bildung, Wissenschaft und des Krieges, Schutzherrin der Handwerker, Künstler und Lehrer. Aufgrund ihrer Voraussicht und ihres Scharfblickes erhielt sie den Beinamen Glaukopis (gr. die Eulenäugige, denn Eulen können speziell in der Dämmerung extrem gut sehen). Als Minerva Medica huldigten ihr die Ärzte in einem Tempel auf dem Esquilin.
Römisches Hausgrab an der türkischen Südküste, by Klaus-Peter Simon via wikimedia commons.
Über die römische Göttin Libitina – die Sterbegöttin und das Grab
Eine nicht so bekannte römische Göttin ist die Libitina. Die römische Sterbegöttin wurde von den Römern auch Lubitina, Libentina oder Lubentina genannt und manchmal in übertragenem Sinn auch Funus, im Sinne der Bedeutung des Wortes für Bestattung, für die sie als Göttin zuständig war.
Denn sie war die römische Göttin, welche die Pflichterfüllung bei Begräbnissen überwachte. Vermutlich entstammt die altitalische Gottheit von den Etruskern. Später war sie auch mit ihrem Beinamen bekannt: Venus Lubentina.
Zum Neujahrstag entfachte sich das ewige Feuer der Göttin Vesta. By Kropsoq (Gnu free) via wikimedia commons.
Tempel und das ewige Feuer der römischen Göttin Vesta
Im Inneren der römischen Göttin Vesta brannte ein ewiges Feuer, das an jedem römischen alten Neujahrstag, das war zu dieser Zeit der 1. März, neu entfacht wurde und sich damit selbst weihte.
Die Vestalinnen des Vesta-Tempels entfachten das Feuer im Freien und brachten es mit einem so genannten cribrum, einem Siebgefäß nach Drinnen. Die römischen Vestalinnen hatten hierfür griechische Vorbilder. Im Hestai-Tempel in Delphi holten sich die griechischen Vertreter der Städte in langen Prozessionen das heilige Feuer im Apollotempel der Göttin. Diese Tradition war jedoch kein Feuerkult, sondern vielmehr ein Kult um die nicht erlöschende Glut, wie sie in den häuslichen Herden sein sollte.
Nicht nur die berühmte Freiheitsstatue in New York ist nach der römischen Göttin der Freiheit benannt. Diese gehört übrigens seit 1984 zum Weltkulturerbe und war ein Geschenk der Franzosen an die Amerikaner anlässlich der Feierlichkeiten zum Gedenken der Unabhängigkeit Amerikas.
Für die Römer waren veritas (die Wahrheit), iustitia (die Gerechtigkeit) und libertas (die Freiheit) Göttinnen, denen die Römer seit der Zeit der römischen Republik Tempel errichteten. Überall in der Stadt Rom begegnet man Inschriften, denen das Konzept der Freiheit verschrieben war.
Ein Schaf wurde unter anderem der Dea Dia geopfert. (Öl auf Leinwand; Johann Baptist Hofner (1832–1913) via wikimedia.
Die römische Dea Dia
Die römische Dea Dia ist nur einzigartig literarisch belegt: Sie wurde von den Arvalbrüdern verehrt. Diese ließen ihr Ehre in ihrem lucus, im heiligen Hain, zukommen, beim fünften Meilenstein der Via Campana am rechten Ufer des Tibers. Neben dem Tempel soll das Gelände ein Caesareum, einen Circus und mehrere Altäre umfasst haben. Da die Bruderschaft kein eigenes Kultlokal hatte, kamen sie im Tempel der Concordia zusammen.