Antike Straße: Römisches Mittelmeer ist Wasserweg
Römisches Mittelmeer: Seit jeher befuhren die Völker entlang der Küsten des römischen Mittelmeers den Wasserweg. Die ersten großen Nationen, die sich über die Küste hinaus wagten, waren nachweislich die Ägypter und Kreter.
Auch die Stadtstaaten des an Inseln reichen Griechenlands und das Handelsvolk der Phönizier befuhren bereits römisches Mittelmeer mit Schiffen. Die griechische und phönizische Kolonisation erstreckte sich über den gesamten Mittelmeerraum, bis über die Straße von Gibraltar hinaus. Für die Zukunft wichtigste phönizische Siedlung wurde 814 v. Chr. Karthago (Neustadt) an strategischer Position an der nordafrikanischen Küste.
Römisches Mittelmeer als antiker Kriegsschauplatz
Mit den Perserkriegen wurde römisches Mittelmeer zum ersten Mal ein Kriegsschauplatz. Ebenfalls zu dieser Zeit erreichte die griechische Siedlungstätigkeit ihren Höhepunkt und die Hellenisierung der Küstengebiete ging damit einher. Während der Expansion Athens zu einer führenden Wirtschafts- und Militärnation im 5. Jhd. v. Chr. war das Mittelmeer dann schon in Herrschaftsbereiche aufgeteilt. Karthago beherrschte den Westen, Athen die griechische Inselwelt und der Rest oblag den Persern und Ägyptern. Die Eroberungen Alexanders des Großen spielten sich jedoch zu Lande ab. Der Zerfall des Alexanderreiches führte zu sich bekämpfenden Diadochenreichen. Deren Herrschaftsansprüche wurden auch auf See ausgetragen. Nach Beendigung der Kämpfe wurde das Mittelmeer zum karthagisch-ptolemäischen Wirtschaftsraum.
Römisches Mittelmeer und die Stadt Rom
Da die antike Stadt Rom am Tiber, jedoch nicht am Meer liegt, spielte die Seefahrt zu Beginn der römischen Geschichte keine große Rolle. Die Expansion auf der italischen Halbinsel fand auf dem Landweg statt. Das westliche Mittelmeer blieb dem römischen Handel verschlossen. Doch lernte Rom von seinem Konkurrenten in Afrika. 338 v. Chr. fand die erste, für die Römer siegreiche Seeschlacht während des Latinerkriegs statt. Und mit der Herrschaft über Mittelitalien hatten die Römer so auch genügend Ressourcen zum Unterhalt von Seestreitkräften. Im Krieg gegen Tarent wurde zum Beispiel Berichten zufolge eine römische Flotte überfallen. König Pyrrhos griff ein und so entstand ein militärisch-wirtschaftliches Zweckbündnis mit Karthago, von wo aus eine Hilfsflotte nach Ostia entsendet wurde.