Römische Legionäre – Ausbildung
Wenn man vom römischen Reich hört, dann denkt man oft an die Namen großer Kaiser, Dichter und an ruhmreiche Schlachten, sowie an Erfindungen, die uns noch heute das Leben erleichtern, wie zum Beispiel das Alphabet.
Seltener hingegen macht man sich Gedanken über das Leben der „normalen“ Leute, die den Großteil der Bevölkerung ausmachten. Etwa Sklaven, Bürgern, Bauern und Legionäre. Doch heute wollen wir uns mal mit der letzten Gruppe auseinandersetzen, den römischen Legionären. Auf ihren Schultern ruhte die Verantwortung für die Sicherheit des antiken römischen Weltreiches.
Doch wie wurde man Legionär und was für Aufgaben hatten sie denn?
Beginnen wir ganz am Anfang, bei einer Sache, die es auch in modernen Armeen noch gibt, nämlich der Musterung. Um Legionär zu werden musste man einige Anforderungen erfüllen. Man musste über 1,75 m groß, sowie schlank, muskulös und mindestens siebzehn Jahre alt sein. Gut sehen und hören zu können war auch wichtig, zudem mussten römische Legionäre das Lesen und Schreiben beherrschen. Erfüllte man all diese Bedingungen musste man einen Diensteid schwören, dass man den Befehlen seiner Vorgesetzten gehorchen und Folge leisten wird. Damit hatten die Legionäre die Musterung hinter sich gebracht, was nun folgte war die Grundausbildung.
Die dauerte vier Monate und verlangte den jungen Rekruten das Äußerste ab. Auf dem Plan standen lange Märsche mit voller Ausrüstung und Gepäck, zudem das Erlernen des Gleichschritts, sowie des Trainings der allgemeinen Fitness, durch laufen und schwimmen. Aber römische Legionäre waren nicht nur Soldaten in der Schlacht, sondern auch Handwerker, die selbst nach Einbruch der Nacht, nachdem sie den ganzen Tag marschiert waren, in der Lage waren ein befestigtes Lager aus dem Boden zu stampfen. All diese Fähigkeiten und auch der Umgang mit den ihnen bereitgestellten Waffen erlernten sie innerhalb der kurzen Zeit.
Nach der Grundausbildung begannen die bis zu 25 Jahre Dienst in der Legion, an deren Ende eine Abfindung in Form von Land und Geld stand.
Und was machten römische Legionäre in diesen 25 Jahren?
Sie verrichteten meistens Polizeidienst, bauten Straßen oder standen Wache an der Grenze. Und lernten kochen, denn die Zubereitung des eigenen Essens war jedem Legionär selbst überlassen, sie bekamen nur die Nahrungsmittel, wie Obst, Gemüse, Getreide oder manchmal Fleisch.
Im Prinzip war Legionär sein nur ein weiterer schlecht bezahlter Job für jene, welche nicht mit einem silbernen Löffel im Mund geboren worden waren. Mit dem abschätzbaren Risiko eines gewaltsamen Todes schon in jungen Jahren, aufgrund einer politischen Angelegenheit, mit der man selbst nichts zu tun hatte.