- Papyrus Büschel aus Ägypten
Papyrus
Auf Papyrus schrieben die Römer längere Texte. Den Papyrus stellten sie in einzelnen Bögen her oder auch als Rollen. Den umfangreicheren Inhalt einer solchen Rolle bezeichneten die Römer schon damals als Buch.
In Rom gab es damals auch schon „Unternehmen“, quasi Vorläufer von Verlagen, die durch das Abschreiben von Texten auf Papyrusrollen Kopien von wichtigen oder populären Werken anfertigten. Was der Papyrus kostete, hing vom Format und der Qualität des antiken Beschreibmaterials ab.
- Was ist Papyrus?
Papyrus, das aus der gleichnamigen Pflanze gewonnen wurde, war nur einseitig beschreibbar. Zum Beschreiben der Papyrusbogen setzten die Römer Rohrfedern ein, Knochen oder auch Federn aus Bronze.
Sie stellten eine Tinte auf der Basis von Ruß her. Gänsefedern als Schreibutensil sind übrigens archäologisch erst ab dem 4. Jhd. n.Chr. nachgewiesen.
Woher kommt Papyrus?
- Papyrus Feld mit Produzent
Das Papyrusdickicht wächst in Ägypten. Die Papyruspflanze besteht aus einzelnen Stängeln mit Dolde und sein Name ist von der Bedeutung „grün, frisch sein, gedeihen“ abgeleitet. Von griechisch pápyros stammt das Lateinische Wort papyrus und in der Folge auch das deutsche Wort Papier! Im antiken Ägypten wurden vermutlich schon seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. die ersten Papyri zum Beschreiben hergestellt. Den Rohstoff lieferte der Cyperus papyrus, eine Cyperngras-Sorte, die bis zu drei Meter hoch wachsen kann.
Herstellung von Papyrus

Die Herstellung des Beschreibstoffs Papyrus beschreibt im 1. Jhd. n. Chr. Plinius der Ältere im 13. Buch seiner Naturgeschichte: Das Mark des Pflanzenstängels wird in bis zu vier Zentimeter breite Streifen geschnitten, die leicht überlappend aneinandergelegt werden. Zwei einander kreuzweise überlagernde Schichten dieser Streifen werden zu einem festen Blatt gepresst und geklopft, das von der Klebekraft des stärkehaltigen Pflanzensafts zusammengehalten wird.
Dann wird die „Platte“ getrocknet. Danach kann man den Papyrus bemalen oder beschreiben.

Mit einem Spezialleim, dessen Rezeptur Plinius überliefert, werden die Blätter satiniert und in einheitlicher Faserrichtung zu Rollen verklebt. Die Breite der Rollen, die für griechische und lateinische literarische Texte verwendet wurden, beträgt durchschnittlich 20 bis 25 Zentimeter.
Plinius unterscheidet sechs Qualitätsstufen des Papyrus: von der feinen hieratica („Heilige“) oder Augusta („Kaiserliche“) bis zur groben emporitica (Packpapier). Später wurde der Name Papyrus auf das in China erfundene Papier übertragen. Seit dem 14. Jhd. setzte sich das Papier als Beschreibmaterial auch in Europa durch.